Die Trauerfeier
„Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“
Offenbarung 2,10
Jesus Christus spricht:
„Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben.“
Johannes 11,25ff
„Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn.
Darum wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.“
Röm 14,7-8
Das Thema Tod und Sterben ist in unserer Gesellschaft leider oft zum Tabu-Thema geworden. Immer weniger Menschen setzen sich mit dem Sterben und ihrem Tod oder dem der engsten Angehörigen auseinander. Wir machen Ihnen Mut, sich hier rechtzeitig Rat und Beratung einzuholen. Auch Kinder und Jugendliche sollten sich schon mit diesem Thema auseinandersetzen und lernen, natürlicher damit umzugehen.
Den Meisten gelingt es durch das Gespräch und die Auseinandersetzung, ihre eigenen Ängste und Sorgen abzubauen und mit dem Thema besser umzugehen. Als Christen ist uns im Glauben zugesagt – über den irdischen Tod hinaus – das ewige Leben zu erlangen. Diese Zusage gibt Trost und Halt, Hoffnung und Zuversicht. Hier sind einige Fragen aufgezeichnet, die häufig gestellt werden. Nutzen Sie auch das persönliche Gespräch bei Ihrem Pfarrer, Ihrer Pfarrerin vor Ort.
Fragen und Antworten zur Trauerfeier
*Was muss ich tun, wenn ein Verwandter oder Bekannter im Sterben liegt?
Es ist hilfreich, wenn man vor dem Sterben mit dem/der Betroffenen selbst über den Tod, zumindest aber über die Trauerfeier und die Bestattung reden und die Wünsche und Vorstellungen in Erfahrung bringen kann.
Im Sterbeprozess ist es hilfreich, wenn der Sterbende nicht allein gelassen wird. Informieren Sie auch die Angehörigen und Freunde, damit sie gegebenenfalls persönlich Abschied nehmen können. Gestalten sie den Raum möglichst schön. Blumen, eine Kerze oder auch Erinnerungsfotos erleichtern die Situation.
*Wann sollte ich den Pfarrer holen?
In der kirchlichen Tradition wird mit dem/der Betroffenen und den Angehörigen noch vor dem Ableben eine kurze Andacht und das letzte Abendmahl gefeiert.
In, mit und unter den Elementen von Brot und Wein ist Christus gegenwärtig. Das Abendmahl erinnert an den Tod und die Auferstehung Jesu Christi. Mit unserer Taufe sind wir in seinen Tod und somit auch in seine Auferstehung hineingetauft. Christus sagt uns das ewige Leben zu. Das Abendmahl ist das Zeichen der Hoffnung, der Gemeinschaft und der Vergebung!
Ist die Feier des Heiligen Abendmahles nicht mehr möglich, erleichtert die Andacht durch Gebet und Lesung das Abschiednehmen. Kommt der Tod überraschend, so empfiehlt es sich den Pfarrer zum gemeinsamen Abschiednehmen zu rufen. Er hilft Ihnen mit der Situation besser umzugehen und berät sie über die folgenden Schritte.
*Was ist eine Aussegnung? Wann wird der Leichnam abgeholt?
Die Aussegnung geschieht durch den Pfarrer, die Pfarrerin, bevor der/die Verstorbene das Haus verlässt. Für den eigenen Trauerprozess empfiehlt sich ein ruhiges und überlegtes Abschiednehmen. Sie haben in der Regel 24 bis 48 Stunden Zeit um sich vom Verstorbenen würdig zu verabschieden. Sie sollten sich hierzu Zeit nehmen, denn diese Verabschiedung lässt sich nicht wiederholen. Sie sollten sich gegebenenfalls weder vom Bestattungsinstitut noch von anderen Angehörigen oder Freunden hierbei drängen lassen!
*Wer entscheidet, wie ein verstorbener Angehöriger bestattet wird?
Oft äußern Menschen Wünsche hinsichtlich ihrer Beerdigung. Diese Wünsche sollten nach Möglichkeit auch respektiert werden. Wenn die Bestattungsform im Testament erwähnt ist, sollten sich die Angehörigen daran halten. Wenn keine Wünsche geäußert wurden, entscheiden die nächsten Verwandten.
*Kann jemand, der nicht in der Kirche war, kirchlich beerdigt werden?
Wer aus der Kirche austritt, erklärt damit auch, dass er auf eine kirchliche Trauerfeier verzichtet. Stattdessen kann ein Redner eine Trauerfeier durchführen. Die Kosten für den Redner müssen Sie selbst bezahlen, und die Bestattung gilt dann nicht als kirchliche Bestattung. Wenn Sie als Angehörige Trost suchen, können Sie sich selbstverständlich an Ihre Kirchengemeinde wenden. In Ausnahmefällen entscheidet der Pfarrer vor Ort nach einem seelsorgerlichen Gespräch über eine christliche Beerdigung.
*Gibt es eine ökumenische Bestattung?
Eine Bestattung erfolgt in der Regel in der eigenen Konfession. Ausnahmen müssen mit dem zuständigen Pfarramt abgesprochen werden.
*Kann jemand, der Selbstmord begangen hat, kirchlich bestattet werden?
Ja, ein Selbstmord ist kein Hinderungsgrund für eine kirchliche Bestattung.
*Was ist eine Aussegnung?
Nach der alten Tradition wurde von dem Verstorbenen im Haus Abschied genommen. In vielen Dörfern gibt es diese Tradition der Aussegnung des Verstorbenen im Wohnhaus noch immer. Fragen Sie in Ihrem Gemeindepfarramt und beim Pfarrer/Pfarrerin um Rat und äußern Sie Ihre Wünsche.
*Kann ich oder mein Verwandter auf einem Friedhof meiner Wahl bestattet werden?
Mit der Kirche gibt es dabei keine Probleme. Es liegt eher an den Ordnungen der örtlichen Friedhofsverwaltungen, ob sie eine Bestattung Auswärtiger zulässt.
*Was kostet eine Beerdigung? Was kostet der Pfarrer?
Den seelsorgerlichen Dienst Ihres Pfarrers/ Ihrer Pfarrerin, regeln die Gemeinden vor Ort unterschiedlich. Gebührenordnungen und Spenden dienen zur Unterstützung der Kirchgemeinden vor Ort. Neben den Kosten für Sarg, Grab und Kränze können Gebühren für die Nutzung der Friedhofskapelle und die Inanspruchnahme des Organisten oder der Organistin, des Läuters, des Chores oder der Instrumentalmusik hinzukommen. Genaue Regelungen treffen Sie bitte mit dem zuständigen Bestattungsinstitut und dem Pfarramt.
*Wer entscheidet über Ort und Termin der Trauerfeier?
Über den Ort, den Termin und den Zeitpunkt der Trauerfeier müssen Sie mit Ihrem Pfarrer, Ihrer Pfarrerin persönlich sprechen. Diese/r wird mit Ihnen gemeinsam den Termin finden und weitere Absprachen mit dem Bestattungsinstitut treffen. Um mögliche Missverständnisse zu vermeiden empfiehlt es sich keine anderen Absprachen vorher zu treffen. Ihre Wünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt!
*Muss bei einer Trauerfeier unbedingt gesungen werden?
Natürlich kann man auf Lieder bei der Trauerfeier verzichten. Aber bedenken Sie, der Gesang kann hilfreich sein und Ihnen in Ihrem Schmerz Trost spenden. Auch wenn Sie selbst nicht singen wollen oder können, gibt es meist Menschen im Trauergottesdienst, die mitsingen. Es ist für sie – neben dem Gebet – oft die einzige Möglichkeit sich bei der Trauerfeier aktiv mit einzubringen.
*Kann ein Chor, Instrumentalmusik oder auch Musik vom Band erfolgen?
Über den Ablauf und den Inhalt der Trauerfeier spricht Ihr Pfarrer, Ihre Pfarrerin mit Ihnen und erklärt den Verlauf, die Abfolge und die einzelnen Elemente. In besonderen Fällen wird auch die Musik vom Band ermöglicht! Ihre Wünsche und die der Angehörigen werden hier in der Regel respektiert!
*Was ist der Unterschied zwischen Urnenbeisetzung und Erdbestattung?
Die Trauerfeier ist in Anwesenheit des Sarges und auch der Urne möglich, unabhängig ob eine Urnen (Feuerbestattung) oder Erdbestattung geplant ist.
Findet die Trauerfeier in Anwesenheit des Sarges statt, erfolgt bei einer Erdbestattung die Beisetzung gleich anschließend. Bei einer Feuerbestattung erfolgt die Urnenbeisetzung in der Regel in der darauf folgenden Woche oder später. Findet eine Trauerfeier im Beisein der Urne statt, erfolgt die Urnenbeisetzung in der Regel gleich im Anschluss.
Beispiel einer Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung
Musik/Einzug
01. Musik
02. Friedensgruß
03. Einleitung
04. Biblisches Votum
05. Psalmengebet
06. Lied – Befiehl du deine Wege oder So nimm denn meine Hände oder…
07. Predigt
08. Predigtlied – Von guten Mächten wunderbar geborgen oder…
19. Gebet
10. Geleitwort Gang zum Grab mit Musik.
Am Grab
01. Lesung
02. Abschiedswort
03. Urne ins Grab!
04. Erdwurf Pfarrer
05. Biblisches Votum
06. Vaterunser
07. Segen
08. Erdwurf der Angehörigen
(Chor- und/oder Instrumentalmusik wird im Ablauf eingebaut!)